Page 23 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 3/2019
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Waldkapelle - Innnenansicht (Foto: Freundeskreis Waldkapelle)
"Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand
meine Stimme hören wird und die Tür auftut, zu dem werde
ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er
mit mir."
Vom ästhetischen Verständnis der beginnenden Moderne
geprägt, verzichteten die Architekten beim äußeren Erschei-
nungsbild der Kapelle, eines reinen Backsteinbaus, auf jegliche
Verwendung von Formsteinen und ornamental dekorative Ver-
zierungen. Dem Grundsatz einer handwerksgerechten Ausfüh-
rung ist auch die Gestaltung des Inneren verpflichtet. Die höl-
zerne Längstonne mit ihrer Stülpschalung löst in ihrer Schlicht-
heit die Empfindung von Geborgenheit und Heimat aus.
Das Kirchlein hat den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs
widerstanden. In der Nachkriegszeit wurde jedoch der Altar
beseitigt und die Bemalungen an der Stirnwand überstrichen.
Selbst in den DDR-Zeiten hielt die Kapelle allen Herausforde-
rungen stand. Der Zustand der Kapelle verschlechterte sich
jedoch rapide, weil die Kirchengemeinde, die weitere drei
Kirchen im Ortsteil Rahnsdorf zu unterhalten hatte, keine
finanziellen Mittel für ihre Sanierung zur Verfügung stellen
konnte.
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