Page 24 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 3/2019
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Es stellten sich Schäden am Dach und Schädlingsbefall ein
und Fenster waren defekt. So verfiel der Bau immer mehr, bis
jede Nutzung unmöglich war. Eigentlich hatte der Gemeinde-
kirchenrat die Waldkapelle schon aufgeben wollen, als 1995
mit der Unterstützung des damaligen Landeskonservators
Prof. Dr. Helmut Engel, der auch ein Gemeindemitglied ist, ein
Finanzkonzept für eine Sanierung erarbeitet wurde. Plötzlich
schien es nicht mehr aussichtslos, den wunderschönen,
denkmalgeschützten Bau zu retten. Wesentliche Beiträge
leisteten dabei die Wolfgang-Langguth-Stiftung und die Stif-
tung Denkmalschutz Berlin. Auch viele Einzelpersonen und
Firmen spendeten für die Sanierung. Viele Firmen waren auch
bereit, gegen Spendenquittungen für die Kapelle zu arbeiten.
Es gründete sich ein Bauausschuss, der mit dem Denkmal-
schutz gemeinsam Schritt um Schritt die Sanierungsarbeiten
begleitete. So ist es in der Tat gelungen, die Waldkapelle wieder-
herzustellen, ohne dass die Unterstützung der Landeskirche,
des Kirchenkreises oder staatlicher Stellen in Anspruch
genommen wurde.
Am 22. September 1997 wurde mit einem festlichen Dankgot-
tesdienst die Wiedereinweihung gefeiert. Das haben wir, die
Hessenwinkler Bürgerinnen und Bürger, als großes Glück
empfunden. Einige von uns erinnerten sich dabei sogar noch
an das Jahr 1910, als das Kirchlein mit den Spenden unserer
Vorfahren erbaut wurde. So dankbar und erfreut wir auch
waren, es stellte sich uns schon bald die Frage, wie man die
Waldkapelle in ihrer Schönheit dauerhaft erhalten könne,
insbesondere, wie wieder Leben in unsere "Kirche im Dorf"
gebracht werden könne.
So haben wir 1997 den Freundeskreis Waldkapelle Hessen-
winkel gegründet. In dem losen Zusammenschluss - wir haben
keine Vereinsgründung vorgenommen - sind engagierte Bürger
aus der Kirchengemeinde, aus dem Ort Hessenwinkel/Rahns-
dorf, und Menschen versammelt, die unsere romantisch am
Waldesrand gelegene Kapelle lieben oder sogar darin getauft
oder getraut wurden.
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