Page 41 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 2/2018
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und Kreativität beim täglichen Arbeiten und im Prozess der
        Umnutzung des Denkmals stehen hier im Fokus. Damit wird
        der  Standort  aufgewertet  und  zugleich  der  besondere
        Charakter des ehemaligen Industriegeländes mit einbezogen.
        Eingriffe  werden  auf  ein  Minimum  reduziert,  damit  die
        Geschichte des Ortes, die Patina und die Authentizität nicht
        verloren gehen. Für diesen außergewöhnlichen Ansatz einer
        aktiven Denkmalpflege wurde die Malzfabrik 2014 mit der
        höchsten Auszeichnung des Landesdenkmalamtes von Berlin,
        der  Ferdinand-von-Quast-Medaille,  geehrt.  In  Zusammen-
        arbeit mit einer Nachhaltigkeitsbeauftragten, Landschaftsar-
        chitekten,  Hydroingenieuren und Naturgärtnern ist mittler-
        weile  ein  Parkgelände  mit  kleinen  Ruheoasen  installiert
        worden,  die  das  ehemalige  Industriegelände  zusätzlich
        aufwerten. Ein Naschgarten, Natur- und Steingärten, Insekten-
        hotels,  Bienenstöcke  und  eine  große  Wiese  laden  zum
        Verweilen ein. Diese bilden gleichzeitig Uferzonen an zwei
        bepflanzten  Wasserbecken.  Es  handelt  sich  dabei  um  ein
        Sickerbecken mit Biotopcharakter - der Weiher - und um ein
        Freizeitbecken mit Strandbereich. Bei der Revitalisierung wird
        das Areal ökologisch maximal optimiert. Für die Umsetzung
        von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen,
        die  durch  Kunst  und  Kultur  ergänzt  werden,  wurde  die
        Malzfabrik weiterhin mehrfach ausgezeichnet. Für die Summe
        aller Aktivitäten erhielt sie 2011 den Berliner Umweltpreis,
        2012 den Location Award in der Kategorie Nachhaltigkeit und
        Innovation und 2017 den Green Buddy Award in der Kategorie
        Denkmalschutz. Im Kellerei-Gebäude hat die District Kunst-
        und  Kulturförderung  gGmbH  ihren  Sitz,  die  2009  vom
        Kunstliebhaber  Frank  Sippel  gegründet  wurde.  District
        konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Im Bereich "Kunst &
        Architektur"  erfolgt  die  Betreuung  bei  der  Errichtung  von
        permanenten  Installationen  und  Skulpturen,  der  Bereich
        "Kunst, Bildung und soziale Aufklärungsarbeit" widmet sich
        der Kooperation mit Schulen und Kindergärten, im Bereich
        "Kunst & Wissenschaftsförderung" werden Raum- und Atelier-
        Stipendien vergeben. In Zusammenarbeit mit nationalen und


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