Page 34 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 1/2018
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Die erste Teil-Sanierung des Arnswalder Platzes kostete 1,3
Mio. Euro. Mit einem Festakt wurde das Gartendenkmal im
Mai 2010 wieder eröffnet und der Bevölkerung übergeben.
Doch innerhalb kurzer Zeit verwahrloste der Platz wieder. Die
traurige Wahrheit ist, dass - wie in vielen anderen Fällen auch
- zwar für die Neuanlage oder Sanierung von Grünanlagen und
Plätzen Investitionsmittel aus Sonderprogrammen vorhanden
sind, für deren Pflege aber den Grünflächenämtern keine
ausreichenden Mittel zur Verfügung gestellt werden. Auch der
hoch verschuldete Bezirk Pankow hatte die politische
Entscheidung getroffen, beim Personal für die Grünpflege zu
sparen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Binnen zwei Jahren überwucherte Unkraut einen Großteil der
neu gepflanzten Stauden und Rosen, Graffiti und andere
Formen von Vandalismus dominierten und in der Folge
mieden Kiez-Bewohner den Platz. Sowohl die verbliebenen
Mitarbeiter des Grünflächenamtes als auch Anwohner fühlten
sich zunächst machtlos.
Erst der berlinweite Aktionstag "Saubere Sache" vom
15. September 2012, den der Berliner Tagesspiegel und
weitere Partner organisierten und damit ein entschlossenes
bürgerschaftliches Engagement auslösten, setzte einer
weiteren Verwahrlosung ein Ende. Dieser Tag war die Initial-
zündung für die Gründung der GärtnerInitiative Arnswalder
Platz. Nach dem Motto "Wir zeigen der Politik, was 'ne Harke
ist!" entschlossen sich Bewohner des Bötzowviertels, die
Sache mit kämpferischem Elan selber in die Hand zu nehmen.
Aus dieser zunächst einmaligen Aktion, bei der rund 60
Anwohner mit anpackten, entwickelten sich regelmäßige
Gärtner- und Pflegeeinsätze. Seit 2013 treffen sich engagierte
Bürger von März bis November jeden dritten Samstag im
Monat ab 13 Uhr zum Gärtnern und Reinigen des Platzes.
Ziel der Initiative ist es auch, den sozialen Zusammenhalt im
Bötzow-Kiez zu fördern, einem Quartier mit vielen neu
hinzugezogenen Bürgern. Neben dem Gärtnern gehört
deshalb mittlerweile auch eine kleine Kaffeepause um
fünfzehn Uhr zur Pflege neuer Nachbarschaften zum festen
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