Page 17 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 1/2018
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Besucher interessieren sich für seine Geschichte, sie lieben
verlassene Orte, schätzen den "Blick hinter die Kulissen" und
wollen sich über die aktuellen Konflikte beim fortschreitenden
Umbau des historischen Industriegebietes zum Berliner
"Zukunftsort" mit einer neuen Mischung aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Kultur informieren.
Nachträglich liest sich die Entwicklung des Industriesalons
wie eine fortlaufende Erfolgsgeschichte. 2011 wurde die
Sanierung der maroden Produktionshalle gefördert, in der der
Verein nun fünfzehn Jahre lang mietfrei arbeiten kann. Mit
Lottomitteln konnte eine Dauerausstellung zur Geschichte
des Ortes eingerichtet werden. 2012-14 förderte die lokale
Wirtschaftsförderung mit EFRE-Mitteln die Konzeptionierung
von "Strukturen zur nachhaltigen Nutzung und Vermarktung
des touristischen Potentials von Schöneweide". Und seit 2016
bekommt der Verein von der Senatsverwaltung Wirtschaft
und dem Bezirk Treptow-Köpenick eine jährliche Zuwendung
für die Entwicklung eines professionell arbeitenden Besucher-
zentrums, die auch den Ausbau der touristischen "Highlights"
in der Schöneweider Industriekultur einbezieht. Somit hat sich
der erwartete wirtschaftliche Mehrwert unserer Arbeit für den
Standort als "förderfähig" erwiesen. Das Museum mit all
seinen Aufgaben muss jedoch nach wie vor ehrenamtlich
betrieben werden.
In Zukunft werden wir das große Thema "Industriekultur"
weiter mit vielfältigen Angeboten und neuen Formaten
vermitteln. Neben spannenden Touren durch Geschichte und
Zukunft der Industriekultur im Bezirk wird es wechselnde
Ausstellungen an authentischen Orten geben. Und der
Industriesalon wird sich weiterhin für den Erhalt und die
angemessene Nachnutzung der denkmalgeschützten
Gebäude engagieren.
Viele Jahre hatte Schöneweide ein denkbar schlechtes Image:
zu DDR-Zeiten als dreckiger Industrieort, später als "Hartz
IV-Gegend" mit erhöhtem Nazi-Aufkommen. Statt "blühender
Landschaften" zunehmender Verfall. Das noch weitgehend
erhaltene bauliche Erbe der einst so bedeutenden Berliner
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