Page 22 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 1/2018
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Arbeitskreis Steppengarten

       Straße des 17. Juni, 10785 Berlin

       Vor kurzem kannten ihn nur eingeweihte Tiergarten-Besucher.
       Wenige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt, un-
       weit von Selfies, Souvenirs und Stadtrundfahrten, liegt das
       stille Venusbassin. An seiner östlichen Länge erstreckt sich
       in sanftem Schwung eine Insel der Farben im mächtigen Grün
       des Tiergartens.
       Als Friedrich II. begann, aus dem einstigen Jagdrevier der
       brandenburgischen Kurfürsten einen barocken Lustgarten zu
       gestalten,  entstand  an  dieser  Stelle  ein  erstes,  einfaches
       Venusbassin. Ein längliches Rechteck, gesäumt von geschnit-
       tenen Bäumchen und je einer Venus an den Schmalseiten.
       Weiter westlich entwarf ab 1790 Hofgärtner Justus Ehren-
       reich Sello rund um die Rousseau-Insel erste Gartenpartien
       nach der neuen englischen Gartenmode. Zwei Generationen
       später wollte Peter Joseph Lenné den gesamten Tiergarten
       in  einem  waghalsigen  Projekt  in  ein  riesiges,  begehbares
       Gesamtkunstwerk verwandeln. Nach und nach entstand einer
       der  größten  öffentlichen  Volksparks  -  weite  Wiesen  mit
       malerischen Baumgestalten, dunkle Haine, in denen man sich
       immer wieder verirren kann, schlängelndes Wasser, in dem

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