Page 16 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 2/2018
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Der Hohlweg von Erwin Barth (Foto: Norbert Voß)


       Familie die Sommermonate am Lietzensee. Sein Haus ent-
       wickelte sich bald zu einem beliebten Treffpunkt der Berliner
       und Charlottenburger Gesellschaft und seine Feste mit Fisch-
       zügen und anschließendem Fischessen waren sehr beliebt.
       1827 wurde er zum ersten Ehrenbürger der Stadt Charlotten-
       burg ernannt. Nach Witzlebens Tod ging sein Besitz, nun "Park
       Witzleben"  genannt,  durch  viele  Hände  und  verwahrloste
       allmählich. Schließlich erwarb ihn 1910 die Stadt Charlotten-
       burg und beauftragte ihren neuen Gartendirektor Erwin Barth
       (1880-1933), ihn zu einem Landschaftspark umzugestalten.
       Wegen  Ausbruch  des  Ersten  Weltkrieges  musste  dieses
       Vorhaben verschoben werden, wurde dann aber in den Jahren
       1919/20  im  Notstandsprogramm  verwirklicht.  Erwin  Barth
       war ein außergewöhnlicher, überaus kreativer Gartendirektor,
       der viele Garten- und Platzanlagen in Charlottenburg, später
       auch in Berlin geschaffen hat. Aus der ungepflegten Grünan-
       lage  um  den  Lietzensee  einen  edlen  Landschaftspark  zu
       gestalten, war kurz nach Ende des Krieges nicht einfach. Es
       gab  wenig  Geld  und  kaum  Material,  aber  Barth  löste  das
       Problem. Er war flexibel, hatte tausend Einfälle und konnte
       meisterhaft improvisieren. Bei der Planung des Lietzensee-
       parks verfolgte er zwei Ziele. Der neue Landschaftspark sollte
       ein Volkspark sein und das bieten, was für die Gesundheit und
       Erholung der städtischen Bevölkerung nötig ist: viel Natur,


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