Page 26 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 2/2018
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Im Jahr 2016 wurde eine Auswahl von siebzehn Gebäuden Le
Corbusiers von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die
Unité in Marseille wurde stellvertretend für die fünf Wohnein-
heiten in die Liste mit aufgenommen. Im Rahmen des Gesamt-
werks Le Corbusiers wird die Berliner Unité inzwischen als
eigenständiger Beitrag gesehen, trotz der vorgenommenen
Modifikationen an der ursprünglichen Konzeption. Zum fünf-
zigsten Todestag Le Corbusiers wurde in der Pariser Ausstel-
lung im Centre Pompidou ein Modell der von allen Bewohnern
nutzbaren Dachterrasse des Corbusierhauses präsentiert, das
die Idee der Gemeinschaftseinrichtungen und deren konstitu-
tive Rolle für die architektonische Idee anschaulich demon-
striert. Aus Kostengründen wurde diese Planung nicht reali-
siert, ebenso wie eine Tiefgarage unter dem Haus. Heute ist
das Dach nicht öffentlich zugänglich und wird ausschließlich
für technische Versorgungseinrichtungen genutzt. Das Cor-
busierhaus Berlin wurde 1979 aus der Sozialbindung entlas-
sen, an einen Investor verkauft und die einzelnen Wohnungen
als Teileigentum weiterveräußert. 1995 erfolgte die Eintra-
gung in die Denkmalliste. Die Wohnungseigentümergemein-
schaft wird durch einen Beirat repräsentiert, der auch die
denkmalpflegerischen Belange koordiniert. Für die Unterstüt-
zung des Erhalts des Denkmals und die Dokumentation der
Baugeschichte des Hauses wurde 2005 der Förderverein
Corbusierhaus Berlin e.V. gegründet, der als gemeinnützig
anerkannt ist. Ihm gehören rund 60 Mitglieder an, die über-
wiegend zu den Bewohnern des Hauses zählen. Der Förder-
verein betreut das Führungsprogramm, vorgesehen für Grup-
pen ab 10 Personen und ausschließlich nach Voranmeldung,
um die Privatsphäre der Bewohner nicht über Gebühr zu
beeinträchtigen. Im Austausch mit befreundeten Bewoh-
nervereinen in Berlin bietet er Exkursionen zu architektonisch
bedeutsamen Orten in Berlin und Umgebung an. Ferner ist er
- neben anderen Initiativen im Haus - Veranstalter von Diskus-
sionen, Lesungen und Filmabenden rund um die Fragestellun-
gen der zeitgenössischen Architektur und ihrer Bewahrung
im kulturellen Erbe.
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