Page 25 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 2/2018
P. 25

Detail mit Fassadenelementen für die nicht realisierte Ladenpassage
        (Foto: Thomas Rosenthal)

        dung gelangen. Weitere Modifikationen gab es unter anderem
        bei den Proportionen der Fenster und der einfachen Ausfüh-
        rung in Metall statt Holz. Während im Vorbild Marseille der
        zweigeschossige Teil der Wohnung zum Teil auf ganzer Höhe
        geöffnet ist, sind die Decken in Berlin durchgängig ausgeführt.
        Damit  sollte  so  viel  Wohnraum  wie  möglich  geschaffen
        werden. Viele Besucher, die das Corbusierhaus in Marseille
        vor Augen haben, fragen nach der in die Wohnungen bauseits
        integrierten Möblierung. Für ihre Idealplanungen der "strah-
        lenden  Städte"  hatten  die  beteiligten  Gestalterinnen  und
        Gestalter  ein  sorgfältig  komponiertes  System  von  Einbau-
        schränken,  Raumteilern  sowie  Küchen-  und  Badelementen
        entwickelt. In Berlin wurde der vorab installierte Teil auf eine
        Einbauküche mit einer verglasten Durchreiche reduziert. Die
        Fußböden in den Wohnräumen wurden einheitlich mit Lino-
        leum belegt, die Einrichtung war jedoch den Mietern überlas-
        sen. Die tragende Konstruktion des Berliner Corbusierhauses
        besteht aus zeittypischem Ziegelsplittbeton, dessen spezi-
        fische Eigenschaften bereits in den 1980er Jahren eine erste
        Betonsanierung  der  Außenhülle  notwendig  machten.  Eine
        erneute Betonsanierung des Gebäudes wurde 2015 an der
        Südfassade begonnen und soll 2019 mit der Westfassade
        fortgesetzt werden.



                                                     20
   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30