Page 25 - denkmalMAGAZIN | Ausgabe 1/2018
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Schutzhütte am Steppengarten (Foto: Kieback/Holst)
fast komplett abgebaggert, nährstoffreicher Boden aufge-
tragen und neu bepflanzt.
Doch schon nach einem Jahr war von einem Garten nichts
mehr zu sehen. Was war passiert? Ein einfaches Beispiel ist
Petrorhagia saxifraga "Rosette" - die Gefüllte Felsennelke. Ein
zartes, etwa 25 cm hohes Pflänzchen, das im Hochsommer
in feinem Rosa erblüht. Sie liebt Kalk und kommt natürlich auf
dürren Trockenrasen von Südeuropa bis zum Kaukasus vor.
Sie wird gern in Steingärten, im Alpinum oder in Trögen auf
sehr durchlässigem, schottrigem Material gepflanzt. Dort
kann sie gut überleben, weil sie an diese Bedingungen hervor-
ragend angepasst ist. Andere Konkurrenten können hier nicht
bestehen. Pflanzt man die Felsennelke in guten Gartenboden,
geht sie nicht sofort ein, kann sich aber gegen andere, stark-
wüchsige Arten nicht durchsetzen. Früher oder später ist sie
verschwunden, wie man im Steppengarten beobachten
konnte.
Im Frühjahr 2011 war von ca. 16.000 neu gepflanzten Stauden
und Gräsern die Hälfte verschwunden. Die Fläche war
stattdessen von gängigen Wildkräutern wie Brennessel,
Ampfer, Melde überwuchert. Das Gartendenkmal drohte zu
verschwinden. Der Bezirk Mitte weigerte sich, im Steppen-
garten zu arbeiten. Das war der Moment, indem wir - Gärtner,
Gartengestalter und Gartendenkmalpfleger - das Ganze selbst
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